Vereinsvorstellung
Vereinschronik
Als in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts der Schwimmsport in Durlach aus der Taufe gehoben wurde, boten die Pfinz und das heute nicht mehr existierende „Katzenwässerle“ die einzigen Möglichkeiten Wassersport auszuüben und das oftmals bei Wassertemperaturen von 16 bis 18 Grad. Von beheiztem Wasser wie heute konnte man damals nicht mal träumen. Die Entstehung des 1.DSV geht auf das Jahr 1906 zurück. Von großer Bedeutung für die Vereinsgründung war ein Schau- und Wettschwimmen in der Städt. Badeanstalt (Pfinz) am 24. Juni 1906, daß aber vom Wetter wenig begünstigt war. Daher entschloß sich der Veranstalter die selbe Veranstaltung am 1. Juli nochmals durchzuführen. Nachdem das Durlacher Publikum von den Schwimmvorführungen hell auf begeistert war und etliche sportbegeisterte Badebesucher an diesem Tag ihre Anmeldung für den zu gründenden Schwimmverein abgegeben haben, wurde am Abend des 4. Juli 1906 bei einer Gründungsversammlung im Durlacher Lokal „Schweizerhaus“ der 1. Durlacher Schwimmverein aus der Taufe gehoben. Zum ersten Vorstand wurde der Wirt des „Schweizerhauses“, Herr Heinrich Vogt, zum ersten Schwimmwart Herr J. Goldschmidt bestellt. Bereits an diesem Abend konnte der Verein 21 Mitglieder nämlich „15 Herren, 3 Damen und 3 Zöglinge“, verzeichnen. Danach nahm der Verein eine stetige Aufwärtsentwicklung und hatte im Jahre 1921, also bald nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bereits 310 Mitglieder. Der Verein genoß auch in den Folgejahren einen guten Ruf. Diese Entwicklung wurde im Jahre 1939 durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges jäh unterbrochen. Allmählich wurden alle männlichen Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen, was schließlich 1943 zur Einstellung des Sportbetriebes führte.
Nachdem zunächst durch Erlaß der Besatzungsmacht jedweder Sportbetrieb untersagt war, entwickelten sich nach Lockerung dieser Sperre – praktisch auf Druck der Militärbesatzung – in Durlach Bestrebungen alle Sportvereine zu einem Großverein, dem Allgemeinen Sportverein (ASV), zusammenzuschließen. Dieser Zusammenschluß, zu dem auch der 1. DSV seine Zustimmung gab, kam am 8. September 1945 zustande. Fortan war der 1. DSV also eine Schwimmabteilung des ASV, deren Leitung recht bald Fritz Herrmann übernahm, welcher bereits von 1936 bis 1945 dem 1. DSV vorstand. Es stellte sich aber schnell heraus, daß beim ASV der Fußballsport die alles überragende Rolle spielte und nach anderen Abteilungen, die sich inzwischen wieder selbstständig gemacht hatten, auch die Schwimmer nur noch ein teures Anhängsel des Vereins waren, an dessen Fortbestand von Seiten der Vereinsführung kein ernsthaftes Interesse bekundet wurde. Dies spiegelte sich schließlich auch in einem starken Mitgliederschwund wider.
Um dem Schwimmsport in Durlach sein früheres Ansehen zurückzugeben, trafen sich am 27. Februar des Jahres 1953 sieben mutige und idealgesinnte Männer im Nebenzimmer der „Markgräfler Weinstube“ um den 1. Durlacher Schwimmverein 1906 wiederzugründen.
Es waren dies die Herren: Herbert Allgaier, Otto Bittmann, Alois Erhardt, Werner Goldschmidt, Hugo Kuhn, Albert Reineck und Heinz Seiter. Letzterer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und hatte das Amt bis 1962 inne. Bis zum Jahresende 1953 stieg die Mitgliderzahl von den anfänglich sieben Personen wieder auf 71 Mitglieder. Somit war die Episode des Schwimmsports beim ASV beendet.
Rechtzeitig vor dem 50-jährigen Vereinsjubiläum, zu dem der Verein wieder 194 Mitglieder verzeichnen konnte, wurde das alte 1907 eröffnete Durlacher „Schwimm-, Luft- und Sonnenbad“ in den Jahren 1954/55 vollkommen umgebaut und trägt seitdem den Namen „Turmbergbad“. Eine weitere Modernisierung des Bades folgte dann Mitte der 70er Jahre mit der Umstellung auf Warmwasserbetrieb. Der Schwimmsport war spätestens ab diesem Zeitpunkt viel komfortabler geworden. Problematisch war bis dahin auch immer die Winterzeit. Schwimmer und Wasserballer mußten auf Hallenbäder in Karlsruhe und Weingarten ausweichen, und das in den späten Abendstunden. Vor allem die Jugendlichen mußten sehr darunter leiden. Ein Hallenbad in Durlach hätte dem Verein weiteren Aufschwung gebracht und so waren die Aktiven und Verantwortlichen des Durlacher Schwimmvereins um die 1. Vorsitzenden Werner Seekircher (1963 – 1974) und Manfred Becker (1975 – 1994) natürlich überglücklich, als 1975 nach nicht allzulanger Bauzeit das Weiherhof-Hallenbad eröffnet wurde. Endlich konnte ganzjährig in Durlach trainiert werden. Das führte auch zu einem höheren Mitgliederstand, der sich so allmählich auf die Zahl 500 zu bewegte und im Oktober 1993 mit 493 Mitgliedern seinen bisherigen Höchststand erreichte. Aber wie es so ist im Leben, die Bäume wachsen nicht in den Himmel. So auch beim 1. Durlacher Schwimmverein nicht, dessen Mitgliederstand in den folgenden zehn Jahren wegen zahlreicher Unstimmigkeiten, vor allem im Fachbereich Schwimmen, wieder auf etwa 300 Mitglieder zusammen schrumpfte.
Unter einer neuen Führung und nach Beilegung der meisten Unstimmigkeiten der voraus gegangen Jahre feierte der Verein schließlich im Jahre 2006 erfolgreich sein 100-jähriges Bestehen. Es bleibt zu hoffen, daß die seither eingesetzte Aufwärtsbewegung auch in Zukunft in allen Sportarten des Vereins weiter anhält und so auch das nächste Jahrhundert erfolgreich bestanden werden kann
Schwimmen
Seit jeher war es das Bestreben, neben der Breitenarbeit, die meist mit der Ausbildung von Nichtschwimmern beginnt, Spitzenschwimmer in Leistungsriegen hervorzubringen. Gerade diese haben schon immer an Wettkämpfen und Meisterschaften teilgenommen. Dabei qualifizierten sich jeweils eine Reihe von Schwimmern für die Badischen und Baden-Württembergischen Meisterschaften. Daß die Durlacher dabei erfolgreich abschnitten, beweisen die Bestenlisten des Badischen Schwimm-Verbandes, in denen viele Aktive des 1.DSV ihre Würdigung fanden. Aber damit nicht genug. Regelmäßig konnten sich Durlacher Schwimmer für Süddeutsche und Deutsche Meisterschaften qualifizieren und haben dort beachtliche Plazierungen, oft sogar im vordersten Bereich, erreicht, sei es in der Jahrgangswertung oder der Offenen Klasse. Auch an Seniorenmeisterschaften wurde vorrangig in den 90er Jahren mit großen Erfolgen vermehrt teilgenommen.
Bei den Badischen Jahrgangsmeisterschaften im Juni 1992, noch vor der Gründung einer Startgemeinschaft (SG) mit dem SSC/KSN 99 im selben Jahr, feierten die Aktiven des 1.DSV einen Riesenerfolg. An der Spitze den Medaillenspiegels stand zwar wie im Vorjahr Heidelberg mit 19 ersten Plätzen, direkt dahinter folgte aber der Durlacher Schwimmverein mit 16 Meistertiteln. Dieses Glanzergebnis konnte ein Jahr später sogar noch überboten werden als von 38 Titeln, welche die SG holte und damit beste Mannschaft Badens wurde, alleine 23 auf das Konto der Durlacher gingen.
Auch bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) war der 1.DSV erfolgreich dabei. So belegten die Durlacher 1958 hinter Sparta Konstanz den zweiten Platz in Baden und kamen in der Bundesrepublik auf Platz 26 unter allen Schwimmvereinen. Besonders die Bruststaffel der Männer war das Aushängeschild des 1.DSV in jener Zeit. Aber auch in jüngerer Zeit schnitten die Aktiven des 1.DSV hervorragend ab. Nach der Bildung der SG im Jahre 1992 schafften die Männer unter Durlacher Beteiligung den Aufstieg in die 2. Bundesliga-Süd. Nachdem in den folgenden Jahren der Aufstieg zur 1. Bundesliga teils nur knapp verfehlt wurde, gelang den Damen der SG 1997 der Klassensprung in die 1. Liga, aus der sie sich im darauf folgenden Jahr wieder verabschieden mussten. Im Jahre 2000 mussten die Herren nach ihrer achten Sasion in der 2. Bundesliga den Abstieg in die Oberliga hinnehmen, während sich die Damen zumindest vorerst noch behaupten konnten. Auf dem Tiefpunkt der SG konnte 2005 der Abstieg in die Badenliga nur knapp verhindert werden. Aber schon ein Jahr später ging es wieder steil bergauf, was mit dem Wiederaufstieg der Damen 2007 und der Herren 2008 in die 2. Bundesliga-Süd seinen derzeitigen Höhepunkt erreichte.
Wasserball
Von Anbeginn wurde in Durlach auch Wasserball gespielt. Wie es allerdings so ist im Leben, hatten die Wasserballer im Laufe der Vereinsgeschichte auch schwere Zeiten. So fehlte es vor allem in früheren Jahren oft an günstigen Voraussetzungen. Trotz allen Hindernissen haben sich die Spieler des 1. DSV immer achtbar geschlagen und können teilweise auf schöne Erfolge zurückblicken. So holte sich die Mannschaft bereits im Jahre 1925 die Gaumeisterschaft in der Klasse B. Nach dem 2.Weltkrieg, bzw. der Wiedergründung des Vereins, spielte die Mannschaft in der früheren Landesliga Baden und nach deren Auflösung in der Bezirksliga mit wechselndem Erfolg. Im Jahre 1976 konnten die Wasserballer die Bezirksmeisterschaft erringen und damit den Aufstieg in die Verbandsliga Baden schaffen. Auf Anhieb wurde die Mannschaft im Sommer 1977 Meister der Verbandsliga. Durch eine Neuordnung der Ligen kam aber der erhoffte Aufstieg nicht zustande. In den darauf folgenden Jahren konnten diese Erfolge leider nicht wiederholt werden und man musste wieder in die Bezirksliga zurück.
Obwohl die Mannschaft bei den Pflichtspielen in jenen Jahren keine überragende Rolle spielte, hat sie die Farben des Vereins bei zahlreichen auch int. Turnieren immer wieder gut vertreten. Ab 1973 richtete der Verein selbst jährlich int. Turniere im Turmbergbad aus. Nach einer dreijährigen Startgemeinschaft mit den Wasserballern des SSC/KSN 99 hat der 1.DSV seit 1997 von ehemals vier Vereinen die letzte Wasserballabteilung in Karlsruhe. Seitdem entwickelten sich die Spieler zu einer Macht in Baden. In der Saison 1998/99 wurde die Meisterschaft in der Verbandsliga errungen, was den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg zur Folge hatte. Ihre größten Erfolge erzielten die Wasserballer schließlich 1999 mit dem badischen Pokalsieg und in der Spielzeit 2002/03 mit dem Aufstieg in die Regionalliga-Süd, die dritthöchste deutsche Spielklasse. Seit 2005 spielt der 1. Durlacher SV gemeinsam in einer Startgemeinschaft mit dem Ettlinger SV.
Triathlon
Im Jahre 1986 kam mit der Gründung einer Triathlonabteilung, als jüngstes Kind des Vereins, eine weitere, die nunmehr dritte Sportart zum Angebot des 1. Durlacher SV hinzu. Trotz der vergleichbar kurzen Zeit, seit der Gründung der Abteilung, konnte eine kleine verschworene Gruppe auch hier bereits beachtliche Erfolge, wie die Teilnahme am Ultrawettkampf „IRON-MAN“ auf Hawaii, Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften der Junioren,
ja sogar Vizetitel bei den Junioreneuropameisterschaften oder Plazierungen unter den besten sechs bei Weltmeisterschaften (Junioren) erzielt werden. Leider blieb in den letzten Jahren der Nachwuchs weg, so daß der Sportbetrieb dieser Abteilung zu Beginn des Jahres 2009 vorläufig eingestellt werden musste. Bereits 2011 konnte aber mit der Schaffung einer neuen Nachwuchsgruppe wieder ein Grundstein für die kommenden Jahre gelegt werden